Göttinger Beiträge zu Religion und Recht

coverweißlerDie Studentische Musikvereinigung Blaue Sänger, die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit, das Kirchenrechtliche Institut der EKD und der Lehrstuhl für Öffentliches Recht an der GAU laden ein:

Friedrich Weißler: Ein Jurist und Bekennender Christ im Widerstand gegen Hitler

Lesung mit Prof. Dr. Manfred Gailus (Berlin)

17. Januar 2019, 19.00 Uhr
Haus der Blauen Sänger, Düstere-Eichen-Weg 26

Friedrich Weißler stammte aus einer jüdischen Familie, wuchs aber als evangelischer Christ auf. Nach einer erfolgreichen juristischen Karriere wurde er 1933 zum Opfer der nationalsozialistischen Rassenwillkür. Als Justitiar der Bekennenden Kirche trat er für eine konsequente widerständige Haltung der evangelischen Kirche ein. Wegen des Vorwurfs, eine Denkschrift ins Ausland weitergeleitet zu haben, wurde er von der Bekennenden Kirche fallengelassen und im Februar 1937 in Sachsenhausen ermordet.

Prof. Manfred Gailus, BerlinManfred Gailus würdigt in seinem Buch den Widerstand Friedrich Weißlers und stellt die erschütternden Wirkungen des Antisemitismus dar. Anhand von reichhaltigem Quellenmaterial rekonstruiert er das Schicksal der Familie Weißler in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Prof. Dr. Manfred Gailus ist außerplanmäßiger Professor für Neuere Geschichte am Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin.

Der Veranstaltungsort als historischer Hintergrund

Friedrich Weißler war wie sein Vater und seine Brüder Mitglied der Sängerverbindung Ascania Halle im Sondershäuser Verband. Desweiteren war er auch Mitglied des Akademisch-Musikalischer Vereins Makaria Bon im SV. Seine Bundes- und Verbandsbrüder und der Verband, zu dem auch die Blauen Sänger gehören, ließen ihn schmählich im Stich und vergaßen dabei, was sie ihm einst bundesbrüderlich versprochen hatten.

Es ist uns daher ein großes Anliegen, dass auch wir uns stellvertretend für den SV mit diesem vergessenen Bundes- und Verbandsbruder und der Schuld, die der Verband gegen ihn und seine Familie auf sich geladen hat, beschäftigen. Wir freuen uns daher sehr, dass wir den Abend zusammen mit der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit, dem Kirchenrechtlichen Institut der EKD und dem Lehrstuhl für Öffentliches Recht an der GAU auf unserem Haus stattfinden lassen können.

Unser Chor

steht auch Studierenden mit weniger Chorerfahrung offen, denn auch ihnen möchten wir die Möglichkeit bieten, im Gesang einen Ausgleich zum Studium zu finden.

Unser Orchester

hat einen Faible für eher selten gespielte und unbekannte Werke aus allen Epochen, macht aber trotzdem um Haydn und Schubert keinen Bogen. Und als einziges der Orchester in Göttingen gibt es bei uns kein Vorspielen.

Unser Theater

bietet die Möglichkeit, sich im darstellenden Bereich auszuprobieren. Denn bei uns stehen die Freude am Spiel und die Sammlung von Theatererfahrung im Vordergrund.

Unsere Big Band

swingt und groovt, was das Zeug hält - und hat gerade beim 8. internationalen BigBand-Contest "Swingin´ Saxonia" in der Kategorie "Amateure" den zweiten Platz gewonnen!